Wenn es brummt und summt – Keine Angst vor Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen

Wenn es brummt und summt – Keine Angst vor Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen

BIENEN / WESPEN

Keine Angst vor Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen

Ein Zusammentreffen mit diesen nützlichen Insekten ist meistens von Seiten der Menschen mit Angst und Unsicherheit verbunden. Diese Angst ist aber in vielen Fällen nicht angebracht, denn mit Verständnis, vernünftigem Verhalten und ein wenig Wissen werden auch diese Erdenbewohner zu interessanten Beobachtungsobjekten für Jung und Alt.

Haben Sie Bienen im Garten, am Haus, im Haus?

Wenn Bienen im Frühling ausschwärmen, dann bilden sie nach einiger Zeit um die Königin herum eine «Traube». Wenn der Schwarm in Bewegung ist, verhalten Sie sich ruhig und fuchteln Sie nicht mit den Armen. Sobald die Königin nicht mehr fliegt, werden sich die restlichen Bienen zu ihr gesellen. Zu diesem Zeitpunkt kann ein Imker die Bienen einfangen und in einem Bienenstock in seinem Bienenhäuschen unterbringen. Sie können sich direkt an einen Imker wenden.

Wespen, Hummeln und Hornissen

Auch Wespen, Hummeln und Hornissen sind wichtige Nützlinge. Das Vorhandensein dieser Insekten und ihrer Nester erfordert in der Regel kein sofortiges Handeln. Sie können aber sehr lästig werden, besonders wenn sich ihre Nester zu nahe an wichtigen Aufenthaltsorten von Menschen befinden. In solchen Fällen muss das Nest umgesiedelt oder entfernt werden.

Viel Wissenswertes über Wespen finden Sie unter www.faltenwespe.com oder googeln Sie einfach nach «Wespen Nordwestschweiz». Nach der Lektüre der Informationen, empfinden Sie möglicherweise das Zusammenleben mit den Tieren gar nicht mehr als lästig. Ein Wespennest wird nur eine Saison lang vom gleichen Volk bewohnt. Das Problem dauert also «nur» wenige Monate. Im Winter können Sie in aller Ruhe und ohne Stress oder schlechtes Gewissen die Ritzen schliessen (lassen), durch welche im Sommer die Wespen Zugang zum Nistplatz bei Ihnen zuhause gefunden haben.

Wespen sind nicht grundsätzlich «schlecht» und müssen sofort vergiftet werden. Da die Hauptnahrungsquelle von Wespen aus anderen Insekten (meist Fliegen und Mücken; Hornissen auch Wespen und Bienen) besteht, tragen die agilen Jäger einen grossen Teil zum ökologischen Gleichgewicht bei.

Als Beispiel kann ein Hornissenvolk pro Tag bis 500g Insekten vertilgen. Bei uns leben viele Wespenarten. Davon fallen uns nur zwei als «lästig» auf, weil sie sich von süssen Speisen und Getränken angezogen fühlen: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Deutsche und Gemeine Wespen bauen allerdings keine Nester an Häusern, sondern unterirdische Nester im Boden (Bodenwespen) oder in dunklen Hohlräumen wie z.B. Rolladenkästen oder in Mauerritzen. Wer also an seinem Haus oder in einem Busch ein frei hängendes, meist kugeliges Wespennest findet, der hat es mit einem der friedfertigen und harmlosen Wespenvölker zu tun.

Übrigens: eine Hornisse ist eine grosse Wespe und nicht mehr oder weniger gefährlich als seine kleinen Artgenossen.

Viele Wespensprays enthalten Nervengifte wie z.B. Dichlorvos und Chlorpyrifos (beide verwandt mit dem Gift Sarin) welche auch für Mensch und Haustier gefährlich sind. Ein Gift bleibt ein Gift! Eine wahllose Bekämpfung von allem, was nach «Wespe» aussieht, ist grundsätzlich unangebracht und verstösst gegen den Naturschutz. In vielen Fällen ist die Beseitigung aufgefundener Wespennester völlig unnötig, da sie zu Arten gehören, die bei vernünftigem Verhalten weder lästig noch gefährlich werden. Grundsätzlich müssen und sollen somit nur diejenigen Nester entfernt werden, welche eine unmittelbare Beeinträchtigung des normalen Wohnablaufes darstellen oder Schäden am Gebäude verursachen. Alle anderen sollen belassen werden.

Insektenbekämpfung

Die Feuerwehren haben bislang Einsätze zur Bekämpfung/Beseitigung von Insekten (Wespen, Hornissen, etc.) übernommen, ohne dass es eine Kernaufgabe der Feuerwehr gewesen wäre. Die Angehörigen der Feuerwehr räumten die Wespen- oder andere Nester mit einer minimalen, den bisherigen Vorschriften entsprechenden Ausbildung weg.

Nun hat sich aber diesbezüglich eine Änderung ergeben, welche für die Feuerwehr weitreichende Folgen hat. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI), schreibt in Art.1 seiner Verordnung über die Fachbewilligung für die allgemeine Schädlingsbekämpfung (VFB-S) vor, dass Personen die Wespen oder andere Insekten und Hausschädlinge im Auftrage von Drittpersonen bekämpfen eine spezielle Ausbildung absolvieren müssen. Diese Ausbildung wird mit einem Fachausweis abgeschlossen. Ohne diesen Fachausweis dürfen im Auftrag keine Wespen, Hornissen, oder andere Hausschädlinge mehr bekämpft werden.

Die Stützpunkt- und Regionalfeuerwehr Liestal hat deshalb entschieden, dass unsere Feuerwehr KEINE Einsätze mehr zur Insektenbekämpfung leistet.

Zuständigkeiten/Kontaktadressen

Künftig ist die Insektenbekämpfung – wenn angebracht – durch eine anerkannte Spezialfirma vornehmen zu lassen. Untenstehend ein paar Vorschläge aus der näheren Umgebung (Liste in alphabetischer Reihenfolge und nicht abschliessend!):